WK «Sparrow»

Port, 25. Mai 2023 – Unwetterschäden an Infrastruktur stellen auch in der Schweiz eine Gefahr dar, Verkehr und Kommunikation sind besonders gefährdet. Wie würde die Zivilschutzorganisation NIDAU plus ohne herkömmliche Kommunikationsmittel funktionieren? Dieses Szenario wurde im Rahmen des Wiederholungskurses «Sparrow» geübt.

Insgesamt waren 105 Angehörige des Zivilschutzes aus allen Fachbereichen zum Wiederholungskurs (WK) «Sparrow» aufgeboten, den die Zivilschutzorganisation (ZSO) NIDAU plus vom 23. bis 25. Mai durchgeführt hat. Die Sachbereiche Telematik und Lage stellten die Kommunikation zwischen der Sammelstelle und dem Kommandoposten sicher. Dazu wurden mehrere Kilometer Kabel und Material mit einem Gesamtgewicht von einer halben Tonne verlegt. Reto Fankhauser, der als Führungsunterstützungsoffizier den Leitungsbau gelenkt hat, ist mit dem Ergebnis zufrieden: «Auch wenn wir mit dem Leitungsbau nicht so weit gekommen sind wie geplant, war die Übung ein Erfolg: Wir sind für den Ernstfall vorbereitet. Eine besondere Herausforderung stellte die Überquerung der stark befahrenen Allmendstrasse in Port dar.»

Parallel zum Leitungsbau hat der Fachbereich Unterstützung Erdrutsche simuliert. Dieses Szenario diente als Ausgangslage zur Auffrischung des Themas Bergung, das die Pioniere mit verschütteten Puppen realitätsnah üben konnten. Vordergründig wurde der Umgang mit den neuen Hydraulikgeräten gefestigt. Am letzten Tag bauten die Pioniere mithilfe von Baumstämmen provisorische Transportwege. Die Konstruktion wurde unter der Belastung eines mehrere Tonnen schweren Traktors erfolgreich getestet.

Um im Ereignisfall möglichst vielen Menschen einen Schlafplatz anzubieten, hat der Fachbereich Betreuung die Bereitstellung von Feldbetten und den Aufbau einer Sammelstelle trainiert. Weiterbildungen zu den Themen Elektrizität und soziale Medien gehörten ebenfalls zum Programm.

Die Logistik unterstützte alle Fachbereiche mit der gewohnten Zuverlässigkeit. Über die drei Tage wurden rund 400 Gerichte gekocht; in derselben Zeit beförderten die Fahrer rund hundertmal Personen und Material.

Der Kulturgüterschutz (KGS) nutzte den Kurs, um die Kenntnisse bei der Archivierung aufzufrischen und die archäologische Ausgrabungsstätte in Kallnach zu besichtigen. Mithilfe eines Fachreferats wurde die Bedeutung von Archiven als Gedächtnis einer Gesellschaft verdeutlicht.

Gesamtübungsleiter Patrik Mühlheim zieht ein positives Fazit: «Wir haben ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt, dieses konnten wir erfolgreich umsetzen. In einem Debriefing wird das Führungsteam eine abschliessende Beurteilung vornehmen und Optimierungen für die verschiedenen Fach- und Sachbereiche beschliessen.»